Wir stehen vor der Geburt einer neuen Wissenschaft, einem Zweig der Psychodynamik mit entsprechender Bedeutung für Psychologie und Physik. Moderne psychologische Forschung über Geist-Materie-Beziehungen hat das Problem von Kontinuität und Diskontinuität, Resonanzstimulationstechniken zur kontinuierlichen Erhebung über Subquantenebenen, und neue Raum-Zeit-Situationen aufgedeckt, die den Weg zu neuen physikalischen Definitionen supramentaler Fähigkeiten zeigen, welche über das mechanistische Modell der Natur des menschlichen Gehirns hinausgehen. Dies sind die Wegweiser für ein neues Bewusstsein.
Im siebzehnten Jahrhundert formulierte der große Denker Descartes eine Auffassung von Denken, die mit Bewusstsein zusammenhängt: „Denken ist reflektiertes Bewusstsein“, ergo „bin ich“, denn „Ich denke: Ich bin“. Bewusstsein erhielt so eine physische Grundlage und ein von der traditionellen geistigen Idee der Seele abgeleitetes Konzept trat aus einer neuen Richtung in die öffentliche Debatte. Weit vor Descartes hatten Philosophen wie Philo und Apollonius von Tyana wichtige Fragen über den nicht-physischen Ursprung des Bewusstseins aufgeworfen. Erst jetzt, Ende des zwanzigsten Jahrhunderts, hat sich Bewusstsein in der unorthodoxen wissenschaftlichen Literatur als mehr als das „Ich bin“ des Gehirns gezeigt.
Die Thematik ‚Erfahrungswissen aus höheren Bewusstseinszuständen‘ im Gegensatz zu empirischem Wissen aus wissenschaftlicher Argumentation bildete den Ausgangspunkt für die Entstehung der speziellen Denkschulen in der Antike, so dass die Kernfragen der geistigen Erkenntnis helfen konnten, das Bewusstsein (auch) inmitten der säkularen Welt zu erhöhen. Für die hellenistischen Denker war die unmittelbare Bewusstseinsebene eine Illusion – eine Vielzahl von Manifestationen, die sich vorübergehend in Antwort auf Charakterisierungen selbst erzeugten und auflösten, wie sie auf der essentiellen Grundlage des fortlaufenden und unendlichen Hintergrundes aller existierenden Dinge, der die alleinige Wirklichkeit ist, hervorgerufen wurden. Andererseits gab es für die ägyptischen, hebräischen und koptischen Denker feinere, differenziertere Ebenen, die das Denken, sogar die weltlichen Aspekte des Lebens, mit den Tätigkeiten des Lebendig-Göttlichen (dem Logos) verbanden, die nicht illusorisch sind, da sie induktiv-offenbarend sind und sich nicht mit den Angelegenheiten der Welt zerstreuen.
Wenn sich heute die logischen Normen und die grundsätzlichsten Prinzipien der Wissenschaft verändern, wird unsere Zivilisation eine größere Dynamik erhalten und radikale Transformationen im Bereich der Wissenschaft miterleben. Dies bedeutet jedoch nicht den Bruch mit der Vergangenheit, denn der Radikalismus der neuen Wissenschaft ist das Wiederaufleben von zunehmend weiter zurückliegenden historischen Quellen wissenschaftlichen und philosophischen Denkens. Unser Bewusstsein muss fortfahren, sich auf das auszurichten, was Christus lehrte, und was wir alle als unsere Teilhabe am „Haus der vielen Wohnungen“ begreifen müssen.